Rueda
Die neue Geschichtsschreibung beginnt in den 1970er Jahren, als der bekannte Weinerzeuger Marqués de Riscal (aus Rioja) ein Gebiet für den Anbau von Weißweinen mit hohen Qualitätsanforderungen suchte. Das Weingut hatte bereits lange Zeit vorher beschlossen, in Rioja keine Weißweine mehr anzubauen, da die angestrebte Qualität dort nicht erreicht werden konnte. Die Önologen von Riscal wurden in Rueda auf Anraten des bekannten Émile Peynaud auf die Rebsorte Verdejo aufmerksam und erkannten das gewaltige Potential dieser Traube bei modernem Weinanbau. Durch neue Techniken wie dem schnellen Transport der Trauben zum Keller sowie dem Pressen der Trauben unter einem Schutzgaspolster konnte die überragende Frische des Mosts konserviert werden. Der Erfolg des neuen Weintyps hat das Gesicht der Region völlig verändert. Innerhalb kurzer Zeit wurde die Rebsorte mit großem Abstand zur meistangebauten Sorte in Rueda.
Die Weinberge liegen in einer Hügellandschaft in einer Höhe von 600 bis 800 Meter. Die besseren Lagen befinden sich im Allgemeinen näher zum Duero. Die typischen stark kieshaltigen Böden lassen nur geringe Erträge zu, bringen aber starke mineralische Töne in den Wein.